Motivation & Vision

In den über 700 russlanddeutschen Freikirchen mit baptistischer und mennonitischer Tradition in Deutschland gibt es über 300.000 Mitglieder und Angehörige. Da sie in zahlreiche Richtungen zersplittert sind, gibt es seit einigen Jahren das große Bemühen, ein engeres Netzwerk zu bilden, das möglichst viele Gemeinden umfasst. Dazu ist 2011 das „Forum evangelischer Freikirchen“ gegründet worden, zu dem mittlerweile gut 120 Gemeinden gehören.

Das Forum evangelischer Freikirchen ist ein Zusammenschluss von freikirchlichen Gemeinden, die ein klares bibeltreues Bekenntnis haben und die eine Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden suchen und fördern wollen. Das Forum hat keine juristische Form, denn es versteht sich als Netzwerk von Gemeinden, die durch ein gemeinsames Leitbild verbunden sind. Schwerpunkte der Zusammenarbeit sind die Förderung bibeltreuer Lehre in den Gemeinden, geistlicher Austausch zwischen den Gemeinden und die gegenseitige Unterstützung von Pastoren, Leitern und Predigern. Die Predigerkonferenz ist eine der Hauptveranstaltungen des Forum evangelischer Freikirchen, die in Zusammenarbeit mit dem Bibelseminar Bonn und den Südlichen Baptisten partnerschaftlich veranstaltet wird.

Die Selbstständigkeit und Freiheit einer Ortsgemeinden bleibt bestehen, die Ausrichtung liegt auf einer geistlichen und unterstützenden Zusammenarbeit:

  • Geistliche Unterstützung der Ältesten, z.B. in Form von Ältestentreffen
  • Förderung der Prediger und der Lehre, z.B. durch Predigerkonferenzen, Schulungen
  • Öffentlichkeitsarbeit, z.B. Medien, Zeitschrift, Internet
  • Gemeindebesuche

Mehr über das FeF erfahren Sie im Leitbild.

Leitbild

a. Die universale Gemeinde Jesu

Wir anerkennen, dass die Gemeinde Jesu eine weltweit geistliche Gemeinschaft von Gläubigen ist, die sich in lokalen Gemeinden vereinigen. Deshalb streben wir eine Zusammenarbeit von Gemeinden an, die im Sinne Jesu die Einheit mit allen Gleichgesinnten sucht (Joh 17,11.20-23). Damit erkennen wir an, dass wir als Ortsgemeinde ein Teil der Universalgemeinde sind. Wir brauchen die gegenseitige Unterstützung, Ermutigung und Korrektur (vgl. Kol 4,15-17). Dennoch ist jede Gemeinde selbständig und steht unter der direkten Leitung des Herrn (Eph 1,22). Deshalb kann die Zusammenarbeit nur auf einer freiwilligen Basis und Wunsch der Ortsgemeinde geschehen (vgl. 2Kor 9,1-7).

b. Ein gemeinsamer Auftrag

Der Missionsbefehl Jesu gilt allen Christen weltweit (Mt 28,18-20). Deshalb stehen wir alle im Auftrag eines Herrn und dürfen miteinander diesen Auftrag erfüllen. Wir wollen nach Möglichkeit mit vereinten Kräften die Welt mit dem Evangelium erreichen und die Gemeinde Jesu bauen. Dabei ist zunächst die Ortsgemeinde für die Erfüllung des Auftrages vor Ort und darüber hinaus verantwortlich (1Thess 1,8-10), doch da wo möglich sollten wir uns gegenseitig unterstützen und gemeinsam im Dienst stehen.

c. Ein gemeinsamer Glaube

Der Glaube an den Herrn Jesus Christus, wie er uns im Wort Gottes begegnet, eint uns in der Zusammenarbeit (Eph 4,5). Wir bekennen uns gemeinsam zum vom Heiligen Geist inspirierten Wort Gottes, das unfehlbar und uneingeschränkt gültig ist (2Tim 3,16; 2Petr 1,20).
d. Eine gemeinsame Vergangenheit
Als Gemeinden haben wir eine gemeinsame Vergangenheit. Unsere Geschichte geht zurück auf die Täuferbewegung in der Reformation, die sich auf ein neutestamentliches Gemeindeverständnis berufen hat. Deshalb verbinden uns gemeinsame Wurzeln, die wir im Blick auf die Zukunft und in unserem Glaubensverständnis nicht außer Acht lassen wollen.

e. Eine gemeinsame Zukunft

Im Blick nach Vorne schauen wir einem kommenden Herrn entgegen, der bald seine Gemeinde zu sich holen wird. Da wir im Himmel alle vereint sein werden, wollen wir schon hier auf Erden das Gemeinsame und Verbindende suchen und fördern.

a. Priorität der Gemeinde

Jesus baut hier auf Erden seine Gemeinde (Mt 16,18). Deshalb muss Gemeinde immer Priorität haben und sie zu stärken ist das Ziel unserer Zusammenarbeit. Jede gemeinsame Aktivität soll letztendlich der Ortsgemeinde helfen und dienen.

b. Selbständigkeit der Gemeinde

Ein wichtiger Grundsatz ist die Selbständigkeit der Ortsgemeinde. Jede Gemeinde ist für sich vor Gott verantwortlich und regelt gemeindeinterne Fragen selbständig. Die Zusammenarbeit wird hauptsächlich in Bereichen angestrebt, in denen die Aufgaben gemeinsam besser und effektiver bewältigt werden können.

c. Achtung und Respekt voreinander

Wir achten und respektieren uns gegenseitig und verstehen uns in der Zusammenarbeit als gleichberechtigt, gleichwertig und im gleichen Maße mitverantwortlich. Es gibt keine Hierarchie unter den Gemeinden. Wir verurteilen oder beherrschen uns gegenseitig nicht (Röm 14,10).

d. Freiheit und Flexibilität

Wir gestalten die Zusammenarbeit so flexibel wie möglich. Überflüssige Strukturen und Gremien sollen vermieden werden. Die Ortsgemeinde entscheidet frei, ob sie die unterschiedlichen Angebote innerhalb der Zusammenarbeit annimmt.

e. Gegenseitige Unterstützung und Effektivität

Die Zusammenarbeit soll so effektiv wie möglich gestaltet werden. Durch die Bündelung von Kräften und Gaben wollen wir gemeinsam Gottes Reich bauen. Aufgaben, die einer Ortsgemeinde zu groß werden oder die von einer Gemeinde alleine kaum zu bewältigensind, können gemeinsam erfüllt werden. Durch gegenseitige Hilfe in verschiedenen Notsituationen wird unsere Glaubwürdigkeit nach außen gestärkt.

f. Korrekturbereitschaft

In der Zusammenarbeit soll Raum zur gegenseitigen Korrektur gegeben sein. Dabei ist die Liebe und nicht ein richtender Geist die treibende Kraft. Auch im Bereich von Verführung, Irrlehren und ethisch-moralischen Entgleisungen wollen wir uns gegenseitig in Liebe zurechtweisen.

g. Verbindlichkeit

Eine Zusammenarbeit lebt von Verbindlichkeit. Es muss gewährleistet sein, dass wir uns aufeinander verlassen können und dass die Liebe uns zur Gemeinschaft und zum Austausch drängt. Diese Verbindlichkeit soll auch in gemeinsamen Projekten, die von den Ortsgemeinden im Rahmen ihrer Möglichkeiten mitgetragen werden, deutlich werden.
i. Kommunikation
Kommunikation ist die Basis einer Beziehung. Deshalb soll das offene und ehrliche Gespräch miteinander möglich sein. Dabei achten wir darauf, dass unser Miteinander zum Frieden und zur Einheit beiträgt (Eph 4,1-3).

a. Name für die Zusammenarbeit

Den Zusammenschluss der Gemeinden heißt „Forum evangelischer Freikirchen“.

b. Mitgliedschaft

Die Mitgliedschaft kann von jeder Gemeinde, die das Leitbild dieser Zusammenarbeit und die Glaubensbekenntnisse der AeG und des BTG zum gegenwärtigen Zeitpunkt bejaht, mündlich oder auch schriftlich beim Leitungskreis beantragt werden. Bei der Jahreskonferenz der Ältesten wird die Mitgliedschaft offiziell bestätigt.

c. Leitungskreis

Zum Leitungskreis sollten mindestens fünf Personen gehören. Sie üben ihren Dienst drei Jahre lang aus. Höchstens eine Wiederwahl ist möglich. Der Leitungskreis bestimmt den Leiter, der zwei Jahre lang das Team anleitet. Die Aufgabe des Leitungskreises ist es, den Leitungskreis einzuberufen, die Jahreskonferenz der Ältesten vorzubereiten und die Ziele der Zusammenarbeit zu verwirklichen. Er ist der offizielle Ansprechpartner für die Zusammenarbeit der Gemeinden.

a. Geistliche Unterstützung der Ältesten

(Mindestens einmal im Jahr sich als Älteste der Gemeinden treffen)

b. Förderung der Prediger und der Lehre in der Ortsgemeinde

(Alle zwei Jahre eine Predigerkonferenz veranstalten)

c. Öffentlichkeitsarbeit

(Gemeinsame Zeitschrift herausgeben und einen gemeinsamen Internetauftritt fördern)

d. Gebet

(Ein gemeinsames Jahresgebetsprogramm erstellen)

e. Gegenseitige Gemeindebesuche anregen

f. Veranstaltungskalender des Gemeindeforums veröffentlichen.

Wir ermutigen die Gemeinden dort wo möglich mit anderen Gemeinden geistlich und organisatorisch zusammenzuarbeiten. Der Kanzeltausch, regelmäßige Gebetstreffen von Ältesten, gegenseitige Besuche, regionale Schulungen etc. sollen gefördert und angeboten werden.

Leitungskreis

Johannes Schröder
Pastor EFG Niedernberg

Dr. Johannes Schröder ist Pastor EFG Niedernberg und Dozent am ...

Jakob Tissen
Leitung To All Nations

Jakob Tissen ist Teil der Missionsleitung des Missionswerkes To All ...

Heinrich Derksen
BSB/FeF-Leiter

Dr. Heinrich Derksen ist Schulleiter des BSB und Mitbegründer und ...

Nikolai Reimer
Pastor i. R. MBG Lemgo

Nikolai Reimer ist Pastor im Ruhestand der MBG Lemgo.

Heinrich Klassen
Pastor/ BTG-Leiter

Dr. Heinrich Klassen ist Pastor der MBG Bielefeld Heepen/Oldentrup und ...

Rudi Thiessen
Pastor CG Michelstadt

Rudolf Thiessen ist Pastor der Christlichen Gemeinde Michelstadt.

Heinrich Epp
Pastor CG Stadtheide

Heinrich Epp wurde 1957 in Archangelsk (Russland) geboren. 1973 siedelte ...